Mikrochirurgie mit Vitaminen – eine Augenzeugin berichtet

Talentförderung „Mikrochirurgie“ in Jahrgangsstufe Q1

Exkursion der Biologiekurse anlässlich des Welthirntumortages

Alljährlich ruft am 8. Juni bundesweit die deutsche Hirntumorhilfe zum Welthirn­tumortag auf. Unsere Biologie-Schülerinnen und Schüler absolvierten zu diesem Tag ein Mikro­chirurgie­-Praktikum und erhielten viele zusätzliche Informationen. Grundlage ist die langjährige, bewährte Kooperation zwischen unserer Schule und der Klinik für Neuro­chirurgie in den Sana Kliniken Duisburg.

Das Team von Chefarzt Prof. Martin Scholz empfing die in diesem Jahr angereisten 23 Schülerinnen und Schüler des Mercator-Gymnasiums. Nach zwei anregenden Kurzvorträgen zu den Themen „Filigranes Operieren in der neurochirurgischen Mikrochirurgie“ sowie „Epilepsie bei Hirntumoren“ konnten die jungen Biologen sich endlich selbst mikrochirurgisch betätigen.

Unter Anleitung einer Oberärztin der Neurochirurgie führten sie „Trepana­tionsübungen“ (an einer Wassermelone) durch und übten mit dem neurochirurgischen Ultraschallgerät, „Tumore“ in einer Wassermelone zu lokalisieren. An (ausrangierten) professionellen OP-Mikroskopen übten sich die jungen Leute im „mikrochirurgischen Präparieren“ einer Orangenspalte, um sie im Anschluss mit feinstem chirurgischem Nahtmaterial wieder zusammenzunähen. Außerdem stand eine Führung durch den neurochirurgischen OP-Saal auf dem Programm – hoch eindrucksvoll auch für den begleitenden Fachlehrer Michel Reuter.

Eine rundherum eindrucksvolle, informationsgefüllte Veranstaltung, die bei dem einen oder anderen Kursteilnehmer sogar ein berufliches Interesse geweckt hat und bislang nicht entdeckte Talente erahnen lässt, wie folgender ‘Augenzeugenbericht’ von Melina Bruns, Jahrgangsstufe Q1, beweist:

“Der erste Eindruck, den wir bekamen, als wir den Raum betraten, waren natürlich freundliche Ärzte und Assistenten. […] Zwei Operationsassistenten brachten uns anschließend nach unten in den Operationsbereich, wo wir uns die sterilen Anziehsachen anzogen, damit keine Bakterien in den Bereich eindrangen. Nachdem wir uns umgezogen hatten, führten man uns in den Narkoseraum. Dort werden die Patienten hingebracht und auf die Narkose vorbereitet. Eine Dame, die zwei Tage zuvor am Gehirn operiert worden war, erzählte uns, dass sie die Gespräche mit den Assistenten und Ärzten beruhigt hatten, sodass sie keine Angst mehr verspürte.

Nachdem die Patienten im Narkoseraum narkotisiert werden, bringt man sie in den Operationssaal. Dort fanden auch wir uns hinterher wieder. Man erklärte uns, wie genau ein OP aussieht, und wie lange die bislang längste Operation dauert: 15 Stunden! Zudem zeigten uns die beiden Operationsassistenten, wie genau Operationszubehör gelagert wird, wie die Instrumente vor spezifischen Operationen eingeordnet werden und wie die verschiedenen Betäubungsmittel verteilt sind. Viele von uns waren geschockt und begeistert, als wir all das Equipment sahen und die vielen Einzelheiten hörten. Wie viel Arbeit hinter den einzelnen Operationen steht, ist klar, doch so nahe am eigentlichen Geschehen zu sein war etwas Besonderes!

Als der Informationstag beendet war, bedankten wir uns bei allen Beteiligten und sammelten vor dem Krankenhaus gemeinsam alle gewonnenen Eindrücke. Wir alle waren positiv aus diesem Informationstag gekommen und sind es noch!