Geschichte hautnah: „Glück auf“ auf Zeche Zollern

Geschichte zum Anfassen konnten die Schülerinnen und Schüler des GK Geschichte zusammen mit Herrn Sander am 27.06.2019 im Industriemuseum ‚Zeche Zollern‘ in Dortmund erleben. Im ersten Halbjahr hatte das Thema ‚Begegnungen mit dem Fremden/Arbeitsmigration und Arbeitswelt im Ruhrgebiet‘ auf dem Lehrplan gestanden – die Idee, eine Exkursion zu einem Ort der Industriekultur zu machen, fand großen Anklang.

Da das zweite Halbjahr hierfür besseres Wetter versprach, musste der Kurs sich noch fast  bis zum Ende des Schuljahres gedulden. Als wir uns jedoch am Donnerstag auf den Weg machten, wurden wir mit herrlichem Wetter belohnt.

Das westfälischen Industriemuseum ist wunderschön im Grünen gelegen und von den Häusern der ehemaligen Zechenkolonie eingerahmt, es gilt als eines „der schönsten und außergewöhnlichsten Zeugnisse der industriellen Vergangenheit in Deutschland“ (s. Homepage LWL-Industriemuseum Zeche Zollern). Nach kurzer Wartezeit wurden wir herzlich von einer Gästeführerin begrüßt, die sehr engagiert und mit viel Enthusiasmus die Geschichte der Zeche vermittelte und mit den Schülerinnen und Schülern das geplante Programm durchführte.

Aufgeteilt in Gruppen bearbeiteten alle Kursteilnehmer/innen unterschiedliche Themen, z.B. Alltagsleben in der Zechensiedlung, soziale Probleme und Arbeitskämpfe oder Arbeitsbedingungen im Bergbau früher und heute. Nach ca. einer Stunde intensiver Arbeit kamen die Gruppen zur Präsentation der Arbeitsergebnisse zusammen. Unsere Gästeführerin ergänzte die guten Vorträge der einzelnen Gruppen durch weitergehende Erklärungen und vermittelte uns anhand zahlreicher Ausstellungsobjekte in den verschiedenen Gebäudeteilen die mittlerweile untergegangene Arbeitswelt des Bergbaus im Ruhrgebiet sehr eindrücklich. Neben der historischen Dimension ergaben sich immer wieder Parallelen zur heutigen Alltagswelt und Lebensrealität Jugendlicher, die uns die Bedeutung von Geschichte sehr deutlich vor Augen führten.

Der Förderturm der Zeche Zollern

Bereits vor Ende des offiziellen Programms hatten einige Teilnehmende das imposante Fördergerüst entdeckt und erklommen – ohne Zweifel eines der Highlights der Zeche Zollern! Es bietet einen wunderschönen Blick von oben auf das gesamte Areal. Neben Höhe bot die Zeche aber auch in doppeltem Sinn Tiefe: Unter der eindrucksvollen Maschinenhalle mit ihrem vom Jugendstil inspirierten Eingangsportal fand eine Gruppe unterirdische Gänge und Räume, die durch die spärliche Beleuchtung doch etwas „gruselig“ anmuteten.

Nach einem gelungenen Vormittag machten wir uns schließlich gegen 13.00 auf den Weg zurück aus dem westfälischen Dortmund ins heimische Duisburg. Dass Geschichte keineswegs ‚verstaubt‘ ist und sehr viel mit unserer Gegenwart zu tun hat, zeigte diese Exkursion sehr eindrücklich. Um es mit den Worten einer Teilnehmerin zu sagen:  „Zuerst dachte ich bei dem Wort ‚Museum‘, dass es eher langweilig wird, aber es war genau das Gegenteil, es hat echt Spaß gemacht!“

Na dann, Glück auf!

                                                                                                                                                                                          Text/Fotos S. Sander