Wiedereinmal ist es dem diesjährigen Projektkurs Sozialwissenschaften/Erdkunde unserer Jahrgangsstufe Q1 gelungen, in einen lebendigen, direkten Austauschprozess mit nicht-schulischen Akteuren zu treten, um über sein Forschungsthema des Schuljahres (“gentrification for future” – urbane Veränderungsprozesse und Aufwertung einzelner Stadtteile in den Bereichen Wohnen, Freizeit, Bildung, Arbeiten, Verkehrsplanung) mit Vertreter*innen von Politik, Stadtverwaltung, Medien und weiteren sachkundigen Akteurskreisen ins Gespräch zu kommen.
Nach den zurückliegenden Besuchen von Fabienne Piepiora (Redakteurin bei der WAZ; Schwerpunkt Hochfeld), einem Statdteilspaziergang mit dem (ehemaligen) EG-DU Stadtteil-Manager Reinhard Schmidt, einem Austausch mit Dr. Stephan Wedding, Mandatsträger im Duisburger Stadtrat und “JuDU”-Vorsitzender, sowie verschiedentlichen Exkursionen (“Eine Welt”-Laden; Mitarbeit im Workshop “Duisburg von Morgen”) und selbst angestoßenen Initiativen (vgl. Müllmonster im Böninger Park am letzten Schultag!), stand damit am 18. Mai 2022 ein Austausch mit dem gesellschaftlichen Teilbereich “Wirtschaft” im Vordergrund.
Ausgangspunkt des Kontaktes waren Berichterstattungen zum Großprojekt Urbane Zukunft Ruhr, das auch wissenschaftlich begleitet dem Stadtteil Hochfeld den Weg zum Zukunftsstadtteil ebnen will.
Der Termin verlief ein bisschen anders als die bisherigen Termine des Kurses, in denen der Projektkurs den jeweiligen Gesprächspartner*innen sonst selbst ‘auf den Zahn fühlte’: Anna Steinmeier und Bernd Kreuzinger (Leiter des Bereichs “Bildung” des Initiativkreises Ruhr, einem Verein, in dem sich 70 Wirtschaftsunternehmen der Region zusammengeschlossen haben) waren ebenso wie die weiteren angereisten Gesprächspartner des „Jungen IR“ (einem Team aus Nachwuchs-Führungskräften der beteiligten Mitgliedsunternehmen) sehr interessiert daran, die im Projektkurs forschenden und in Duisburg lebenden Schüler*innen als Expertenrunde zu befragen: zu ihrer (Schul)Lebenswirklichkeit, der Lebensqualität am Standort sowie konkreten Wünschen für den Zukunftsstadtteil Hochfeld und Erwartungen etwa in Bezug auf die Internationale Gartenausstellung im Jahr 2027. Im Gespräch kristallisierten sich die Schaffung von mehr und besseren Freizeitmöglichkeiten für junge Duisburger*innen ebenso als entscheidendes Schlüsselkriterium heraus wie die Neustrukturierung von Verkehr und Erholung (zum Beispiel mit Hilfe der geplanten Umgestaltung des sog. “Grünen Rings”, oder eines besseren Radwegenetzes). Auch die weitergehenden Forschungsprojekte unserer Schüler*innen waren Thema der (trotz mehrstündiger Klausur unmittelbar zuvor) engagierten Diskussion: Fairtrade-City, Arbeit für und mit Kindern, Sauberkeit im Stadtteil, Mobilität, Energie. Der Projektkurs sondiert im nächsten Schritt das vom “Jungen IR” vorgebrachte Angebot zur weiterführenden Zusammenarbeit.
Ein großer Dank dem angereisten Besucherteam für seine Zeit und Zugewandtheit und Frau Radtke, die gemeinsam mit den Schüler*innen die vielen kleinen und großen Vorbereitungsbausteine in eine gute Struktur brachte und (nicht nur damit) maßgeblich für die reibungslose Organisation im Vorfeld des Tages verantwortlich war!
Der Projektkurs erhält am 08. Juni 2022 wieder die Gelegenheit, ‘Feldforschung‘ zu betreiben: mit einer Exkursion zum gentrifizierten Stadtteil Köln-Ehrenfeld – seiner Kunst, seinen Bauprojekten, seinem Lärm und seinen möglichen Lehren für Hochfeld; wird sind schon gespannt auf den Bericht!