Am 12. Februar 2020 waren wir mit dem Französischkurs der Q1 in Namur/Belgien. Neben unserer Fachlehrerin, Frau Füten, begleitete uns auch Frau Zander. Glücklicherweise hatten wir in einer sehr stürmischen Woche den Tag mit dem besten Wetter erwischt. So wurden wir auf der dreistündigen Anreise im Kleinbus nicht allzu arg durchgeschüttelt.
Schon vom Bus aus sahen wir die hügelige Landschaft und wie sich der Stil der Häuser langsam änderte. In Namurs Altstadt dann gab es zahlreiche alte Gebäude aus Ziegel und Stein, die bestimmt einige hundert Jahre alt waren. Vom Bus mussten wir nur circa drei Minuten laufen. Dann kamen wir zum Institut Saint-Ilon, einem eindrucksvollen alten Steingebäude, das sich hinter einer unsichtbaren grauen Mauer mit großem Tor verbarg. Das Institut Saint-Ilon ist eine Tourismus-, Restaurant- und Hotelfachschule in privater Trägerschaft. Wir wurden dort direkt herzlich von einer Tourismusklasse empfangen, die für uns einen Spieleparcours vorbereitet hatte. Es waren einfache Spiele wie Stille Post, Memory mit belgischen Besonderheiten und auch ein Spiel, wo man mit einem Ball Becher treffen musste. Von Anfang an war die Stimmung locker, entspannt und sehr freundschaftlich. Und wir waren erstaunt,wie gut wir die Spielanweisungen in französischer Sprache verstanden. Die belgischen Tourismus-Schüler bereiten sich ja auf Berufe vor, in denen man ständig mit Gästen zu tun hat. Das merkte man ihnen an.
Nach etwas mehr als einer Stunde wurden wir dann in eines der vier Schulrestaurants eingeladen. Und es war wirklich ein Restaurant und nicht etwa eine Mensa. Dort waren die Tische sehr schön eingedeckt, wie in einem wirklichen Restaurant und wir wurden von sehr jungen Kellnern und Köchen bedient (circa 14 Jahre alt), die schon sehr professionell wirkten. Auch hier saßen wir wieder die ganze Zeit in gemischten deutsch-belgischen Gruppen und haben uns gut unterhalten. Schnell wurden auch einige Kontaktdaten ausgetauscht …
Am Nachmittag haben wir dann die Innenstadt entdecken dürfen. Wieder hatten die belgischen Schüler Spiele vorbereitet. Einige Belgier standen nun an verschiedenen Lieblingsorten über die Altstadt verteilt und andere Belgier begleiteten uns in Kleingruppen dorthin. Auch dort wurden wir nicht mit historischen Details gelangweilt sondern mussten Spiele oder Rätsel bewältigen. So haben wir die Kathedrale gesehen, die Kirche St-Loup, das „Fresque des Wallons“ eine riesige bemalte Hausfassade, die viele berühmte Wallonen und wallonische Besonderheiten zeigt, aber auch Gassen und Plätze mit mittelalterlichem Charme und und und … Die beeindruckende Zitadelle haben wir nur aus der Ferne gesehen.
Um 16h mussten die belgischen Schüler uns verlassen. Obwohl wir sie erst seit fünf Stunden kannten, war das etwas traurig.
Nun hatten wir Zeit, die Stadt auf eigene Faust in Kleingruppen zu erkunden. Überrascht waren wir, wie viele Geschäfte es in einer eigentlich so kleinen Stadt geben kann. Da die belgischen Schüler uns einen Stadtplan mitgegeben hatten, in dem auch Imbisse und Dönerbuden vermerkt waren, war so unsere  Verpflegung leicht gesichert. Die war wichtig, weil wir noch einen langen Abend vor uns hatten:
Für 19h war ein Theaterbesuch geplant. Frau Füten hatte ein 2-Personen-Stück für junge Erwachsene ausgesucht: „Pourquoi Jessica a-t-elle quitté Brandon?“ (Warum hat Jessica Brandon verlassen?). Darin ging es um den amerikanischen Ex-Dronenpilot und Whistleblower Brandon Bryant. In dem Stück wurde viel mit Video-Einspielungen und Beamern gearbeitet und es wurde nie langweilig. Die recht jungen Schauspieler sprachen aber doch schneller als erwartet.
Danach ging es dann direkt im Kleinbus zurück nach Duisburg, wo wir gegen 23h ankamen.
Das war ein spannender und anstrengender Tag. Aber wir waren uns einig: Da möchten wir im nächsten Jahr nochmal hin.