Projekttage am Mercator-Gymnasium

Trendwende: Lange Jahre galt es als ausgesprochen “uncool”, über Regeln und Formen des Zusammenlebens zu reden – geschweige denn sich danach zu richten. “Jeder nach seiner Façon”, war ein viel zitierter Leitspruch. Doch seit einiger Zeit wird zunehmend mehr Wert auf die richtigen Umgangsformen gelegt. Und so stand bei den diesjährigen Projekttagen des Mercator-Gymnasiums der Umgang mit den Umgangsformen auf dem Programm.

Gemeinsam beleuchteten die Schülerinnen und Schüler der Stufe11 die Bedeutung vielfältiger kommunikativer Fähigkeiten im privaten, schulischen und beruflichen Umfeld. Sie verbanden Theorie und Praxis, zu den Themenfeldern ‘Small talk’ und ‘Tischmanieren’ zum Beispiel auch in einer gemeinsamen Mahlzeit und lernten Umgangsformen als Ausdruck der Wertschätzung dem anderen Gegenüber kennen. 
Besondere Akzente bei der Stärkung sozialer Kompetenz setzte die Zusammenarbeit mit zwei außerschulischen Partnern: In Kooperation mit der Tanzschule Oezer wurde diskutiert und in Rollenspielen erfahrbar gemacht, wie das gesprochene Wort und die Körpersprache das Wirken nach Außen beeinflussen. Außerdem diskutierten die Schüler darüber, welche Regeln beim Begrüßen und Vorstellen in offiziellen oder privaten Handlungsfeldern zu beachten sind und wie die innere Einstellung das Handeln bestimmen kann. Tradierte Formen des Umgangs miteinander wurden zum Teil auch kritisch unter die Lupe genommen und hinterfragt.
Hildegard D’ham und Vedat Oezer, beide ADTV-Tanzlehrer, leiteten und moderierten nicht nur die Veranstaltung, sie zeigten auch durch kleine Sketche negative und positive Erscheinungsformen aus dem Alltag. Patrick Hötschl und Lars Klares, beide in der Ausbildung zum ADTV-Tanzlehrer, sorgten für Entspannung während der “Arbeit” durch aktives Tanzen mit den Schülerinnen und Schülern. So wurden ein Party- und ein lateinamerikanischer Tanz geübt – allerdings nicht ganz ohne Hintergedanken, denn auch beim Tanzen stehen Respekt und Achtung vor dem Mitmenschen im Vordergrund.
Das Wissen um bestimmte Regeln im Umgang mit Menschen soll keineswegs zu steifen Formen führen. Vielmehr soll hierdurch ein natürliches und der Situation angepasstes Auftreten gefördert werden. Wer die Regeln kennt, kann auch gegebenenfalls entscheiden, wann und wie diese abgewandelt werden können.
“Spielregeln” des Verhaltens im beruflichen Umfeld erfuhren die Schüler in einem Seminar des Bildungszentrums der Wirtschaft am Niederrhein (Duisburg): Rolf Siepmann, erfahrener Trainer des Bildungszentrums, der jahrelang im Top-Management eines internationalen Unternehmens tätig war, ließ die Schüler auf authentisch-eindringliche und anschaulich-eindrucksvolle Weise erfahren, was es bedeutet, wenn es heißt: “Alles kommuniziert.” Der Bogen spannte sich von schriftlicher Bewerbung, Telefonaten, Einstellungstest, Assessment Center und Einstellungsgespräch bis zu guten Links für die Kommunikation mit Unternehmen.
Die Schüler blicken auf ertragreiche Projekttage zurück, und alle an der Kooperation Beteiligten freuen sich auf die Fortführung der Arbeit mit der nächsten Jahrgangsstufe 11.