Wolfgang Müller, stellvertretender Schulleiter des Mercator-Gymnasiums: „Ich bin gerne mit dem `Jungvolk´ zusammen“
Es war eine muntere, bunte und auch sehr emotionale Feier, die am Montag in der Aula des Duisburger Mercator-Gymnasiums (Dellviertel) stattfand. Etwa 120 Gäste – heutige und ehemalige Kolleginnen und Kollegen, Schülerinnen und Schüler sowie einige Familienmitglieder – verabschiedeten sich von Studiendirektor Wolfgang Müller, der zum Schuljahresende nach 38,5 Jahren Dienst für das Land NW und davon 13 Jahre als stellvertretender Schulleiter des Mercator-Gymnasiums in den Ruhestand geht.
1969 hatte er an dieser Schule sein Abitur bestanden. Nach dem Germanistik- und Sozialwissenschaftsstudium in Bonn kam er 1976 das erste Mal zurück nach Duisburg, um am Kopernikus-Gymnasium seine zweijährige Referendarszeit zu verbringen. Mit knapp 26 Jahren erhielt er 1978 seine erste feste Stelle als Studienrat an der Karl-Ziegler-Schule in Mülheim. Er engagierte er sich neben dem Unterricht als Vertrauenslehrer und übernahm zunehmend Schulleitungsaufgaben. Als 2001 die Stelle des stellvertretenden Schulleiters am Mercator-Gymnasium ausgeschrieben wurde, entschied er sich für den Weg zurück nach Duisburg, an die Schule, die er selber als Schüler bereits durchlaufen hatte. Die Schulkonferenz überzeugte er anlässlich des Bewerbungsgesprächs nicht nur durch seine pädagogischen Zielvorstellungen, sondern auch mit der einfachen, aber für ihn sehr typischen Aussage: „Ich bin ein Familienmensch“. Damit hatte er, wie Schulleiterin Gabriele Boden in ihrer Dankesrede feststellte, bereits damals den Nerv von Schülern, Eltern und Lehrern getroffen.
Gerade seine große Menschlichkeit, seine Warmherzigkeit, sein kollegialer Umgang und sein Verständnis für die vielen kleinen und großen Ungereimtheiten des Lebens spiegelten sich in den Reden und Wünschen, die ihm gestern zu teil wurden.
Müller selbst hob in seiner launigen Abschiedsrede noch einmal die Bedeutung des Lehrerberufs und die sich aus ihm ergebenden Gestaltungsmöglichkeiten für die Gesellschaft hervor. Mit den Worten „Sie haben den schönsten aller Berufe, weil Sie mit jungen Menschen zusammenarbeiten, Wissen vermitteln und Werte weitergeben“, schloss Müller seine Rede an seine bald ehemaligen Kolleginnen und Kollegen. Und auch in einem Interview, das er der Schülerzeitung Hackbrett im März gegeben hatte, betonte er wehmütig: „Ich bin gerne mit dem `Jungvolk´ zusammen. Der Kontakt zu den Schülern, der wird mir fehlen.“ Auf den kommenden Ehemaligen-Treffen, die Müller vor einigen Jahren ins Leben gerufen hatte, wird man ihn sicher wiedersehen.
Neben Wolfgang Müller wurden drei weitere Mitglieder des Kollegiums verabschiedet: Detlef Scholz (Biologie und Sport) geht nach 35 Jahren Tätigkeit am Mercator-Gymnasium in den Ruhestand, Philipp Janssen (Englisch/Philosophie) wechselt nach acht Jahren an ein Gymnasium in Grevenbroich und Anja Schnellenbach (Sport) hat eine Stelle an der Gesamtschule Duisburg-Meiderich angenommen.