05.02.2013
In Sachen Klassenfahrten sind sich die meisten Schulleiter einig: Sie sind außerordentlich wichtig. Bislang haben Lehrer ihre Fahrtkosten immer selbst getragen, jetzt haben sie einen Rechtsanspruch auf Erstattung der Reisekosten. Der Etat wurde jedoch nicht erhöht.
Es war nie ein Thema, dass die Lehrer ihre Kosten selbst tragen müssen, das haben sie immer billigend in Kauf genommen, berichtet Gabriele Boden, Schulleiterin des Mercator-Gymnasiums. Da der Erlass des Ministeriums noch eine Weile auf sich warten lässt, plant Boden erst einmal ins Blaue, ohne zu wissen, wie viele Mittel es geben wird. „Ich vertraue darauf, dass wir zur Not das alte System nutzen“, das also wie gehabt die Lehrer selbst zahlen. Exotische Ziele waren ohnehin nie dabei: Die fünfte Stufe reiste an den Niederrhein, die siebte in die Jugendherberge Xanten, und die Studienfahrt der 12er führte nach Prag oder Berlin.
An den Unterricht gebunden
Auf der Suche nach Lösungen ist das Steinbart-Gymnasium. „Wir bieten reichlich Fremdsprachen, haben Partnerschulen in Spanien, England und Frankreich“, sagt Buchthal. Die Fahrten seien keineswegs Spaßfahrten mit Urlaubscharakter, sie seien durchweg an den Unterricht angebunden.
Das betont auch Mannesmann-Leiterin Birgitt Keens: „Wir sind eine Europaschule, pflegen den Austausch mit Italien, Frankreich, England, Irland und den USA, es gehört zu unserem Schulprofil.“ In der Oberstufe hätten die Fahrten durchaus Abitur-Relevanz, so sei der Physik-Leistungskurs zum Nuklearlabor „Cern“ nach Genf gefahren, die Sozialwissenschaftler hätten die Universitäten von Wien und Budapest besucht. Die Fachlichkeit, die internationale Erfahrung, aber auch die Förderung des Gemeinschaftsgefühls, bevor es in die letzte heiße Schulphase geht, nennt sie als positive Effekte von Klassenfahrten.
Keens hofft sehr, dass der künftige Erlass die schulische Arbeit unterstützt, alles andere wäre „eine Katastrophe“. Bis einschließlich Herbst sei das Fahrtenkonzept verabschiedet, alle Fahrten genehmigt und gebucht. „Da ist die Bezirksregierung in der Pflicht“, betont die Schulform-Sprecherin. aka