Eine Schultüte für den neuen Direktor am „Mercator“

Thomas Herden
Thomas Herden kehrt nach Duisburg zurück.
Foto: Jörg Schimmel

Thomas Herden übernimmt die Leitung des Mercator-Gymnasiums. Er selbst hat sein Abi am Max-Planck-Gymnasium gemacht. Als Lehrer unterrichtete er an sämtlichen Schulformen.

An Thomas Herdens Büro steht noch der Name der Vorgängerin, doch seinen ersten Schultag als neuer Direktor des Mercator-Gymnasiums hat der 46-Jährige gut überstanden. Seine Kollegen haben ihm passend zum Anlass eine Schultüte mit Süßigkeiten geschenkt.

Herden kehrt mit seiner neuen Stelle zurück zu den Duisburger Wurzeln. Er wuchs in Meiderich auf, baute das Abi am Max-Planck-Gymnasium, wurde nicht automatisch MSV-Fan, aber durchaus sportbegeistert. Später studierte er an der Universität Essen denn auch Sport und Sozialwissenschaften auf Lehramt. Sein Studium finanzierte er damit, dass er für den Westdeutschen Fußball- und Leichtathletik-Verband Kurse im Freizeit- und Breitensport gab. Für die Arbeiterwohlfahrt unterrichtete er Kinder, die die Förderschule besuchten, um sie weiter zu qualifizieren. „Meine Schullaufbahn war wechselhaft, aber ich wusste schon früh, dass ich Lehrer werden wollte“, erinnert sich der heutige Direktor, der zuvor an einer Schule im Münsterland gearbeitet hat.

Lieber kleinere als größere Schulen
Herden hat sich während seiner Laufbahn nie auf eine Schulform festgelegt. Ende der 1990er Jahre war es ohnehin schwierig, mit seiner Fächerkombination einen Job zu finden. „Für meine erste Stelle habe ich 400 Fax-Bewerbungen geschickt und dann einen Vertrag für ein halbes Jahr an einer Hauptschule bekommen.“ Später wurde er an einer Förderschule in Düsseldorf eingesetzt und baute eine Gesamtschule in Gelsenkirchen-Bismarck mit auf.„An vielen Schulen wird gute Arbeit geleistet“, betont er. Dabei gefallen ihm kleinere Schulen besser als größere, weil sich die Lehrer dort noch alle Namen der Jugendlichen merken können – so wie am Mercator-Gymnasium. Dort gibt er Pädagogikstunden in der Oberstufe. „Die Schüler haben nach zehn Minuten vergessen, dass der Direktor vor ihnen sitzt, die kommen geradlinig auf mich zu.“Am meisten gefällt ihm an seinem Job, den Jugendlichen durch Bildung Perspektiven für einen gesellschaftlichen Aufstieg zu ermöglichen. Und so großartig unterscheide sich die Arbeit eines Lehrers in Duisburg nicht von der im Münsterland. In der Pubertät treiben die Teenager hier wie dort ähnliche Fragen um. Herden ist übrigens doch regelmäßig auf Fußballplätzen zu finden. Das Fußballfieber grassiert in seiner Familie in zweiter Generation – seine beiden Söhne und die Tochter kicken recht erfolgreich.

Fabienne Piepiora

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