Schulleiter halten nichts von der Empfehlung des NRW-Integrationsbeauftragten Thomas Kufen (CDU)

Ein Aufstöhnen habe es gegeben, als die Empfehlung des NRW-Integrationsbeauftragten bekannt wurde, berichtet der Leiter der Realschule Hamborn II, Helmut Heimbach. Sollen muslimische Schüler auch in Ganzkörper-Schwimmbekleidung oder Kopftüchern am Sportunterricht teilnehmen dürfen? Heimbach ist überzeugt, dass solche Maßnahmen der Integration entgegenwirken. “Die Lösungen, die wir mit den Eltern erarbeitet haben, werden wieder in Frage gestellt.”

 

So hatte man sich darauf geeinigt, dass aufgrund der erhöhten Verletzungsgefahr niemand im Sportunterricht ein Kopftuch trägt. Der Schwimmunterricht wird für Mädchen und Jungen getrennt angeboten – diese Regelung habe nichts mit der Herkunft der Schüler zu tun.

Die Leiterin des Mercator-Gymnasiums, Gabriele Boden, sieht das Thema ebenso als längst erledigt an: “Wir haben unseren Schülerinnen immer schon dieses Angebot gemacht.” Es seien auch nur Einzelfälle gewesen. “Wir haben nie Wert auf einen bestimmten Schnitt bei der Sportbekleidung gelegt.” Hier werde eine Diskussion neu begonnen, die eigentlich abgeschlossen war.

Auch die Schulleiter Lutz Peller (CDU, Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium) und Dr. Hartmut Pietsch (SPD, Gesamtschule Meiderich) sind sich einig: Auf die Ratschläge aus Düsseldorf kann man verzichten, es hat nie Probleme gegeben. Peller befürchtet: “Da könnten schlafende Hunde geweckt werden.”

Der Vorsitzende des Beirates für Integration, Sevket Avci, sieht das Thema in Duisburg ebenso wenig als problematisch an: “Bei mir sind in der Vergangenheit keine Beschwerden von Eltern angekommen. Jedes Kind sollte das Recht haben, am Schwimmunterricht teilzunehmen. Aber ich finde auch, dass die Kleidung nicht zu auffällig sein sollte.” GK/jen/wi