Mercator-Jahr Treffpunkt 51. Breitengrad

WAZ_Logo Duisburg, 07.10.2011, Anne Horstmeier

Duisburg. In weniger als drei Monaten beginnt das Mercator-Jahr 2012. Wie die Stadt den 500. Geburtstag des berühmten Geografen und Kartografen feiern wird, der von 1552 bis zu seinem Tod 1594 in Duisburg lebte, liegt weiterhin im Dunklen. Doch für 43 Schüler im Alter von 16 bis 19 Jahren fiel am Freitag der Startschuss für ein Kunstprojekt im Zeichen Mercators.

 

Von den 1,3 Millionen Euro, die die Stiftung Mercator 2012 in Duisburg ausgibt, fließt mit 745 000 Euro der größte Betrag in „Crossroutes 51°“: Schüler aus Duisburg und den Partnerstädten Portsmouth (Großbritannien), Calais (Frankreich), Vilnius (Litauen), Gaziantep (Türkei) und Perm (Russland) treffen sich im Juli 2012 auf dem 51. Breitengrad, um in einem Jugendcamp gemeinsam ein Gesamtkunstwerk zum Thema „Kreuzung – Begegnung – Vernetzung“ zu gestalten, wie Rüdiger Frohn, Beiratsvorsitzender der Stiftung, gestern im Binnenschifffahrtsmuseum sagte. Damit werde Duisburg zum „Kreuzungspunkt“, an dem sich insgesamt rund 100 Jugendliche mit dem eigenen Zuhause, mit Identität und Leben in anderen Kulturen beschäftigen. Sie sollen zeigen, „wofür junge Menschen stehen“ und einen „Beitrag für ein neues Bild von Duisburg leisten“.

 Auf der „Hermann“, dem Nachbau eines Frachtkahns im ehemaligen Schwimmbadgebäude in Ruhrort, hatten sich die Duisburger Schüler, Vertreter der Stiftung und Schirmherrin Asli Sevindim zur Auftaktveranstaltung und feierlichen Eröffnung des ersten Workshops versammelt. Die gebürtige Duisburgerin mit türkischen Eltern und WDR-Journalistin ermunterte die Jugendlichen: „Grenzen müssen nicht trennen. Es gibt Dinge, die überwindbar sind.“ Dazu gehöre auch, mit Unterschiedlichkeit umzugehen. Dann ging es gemeinsam zur ersten Performance auf die Mühlenweide, die im kommenden Jahr Camp-Standort wird.

Zunächst aber werden die Teilnehmer in ihren Heimatstädten zehn Monate lang mit lokalen Künstlern eine Theatervorstellung mit dem Thema „Wenn sich unsere Wege kreuzen“ erarbeiten. In Duisburg ist es die 1963 geborene Tänzerin, Choreographin, Regisseurin und Tanzpädagogin Lidy Mouw, die in Mülheim und Amsterdam lebt.

Unter ihrer Leitung steht dann auch das Jugendkulturcamp, das vom 6. bis 22. Juli in Ruhrort stattfindet. Dabei lernen sich alle Teilnehmer, die bis dahin über soziale Netzwerke in Kontakt sind, persönlich kennen und arbeiten zusammen an dem Gesamtkunstwerk „Kreuzung – Begegnung – Vernetzung“.

Verständigen will man sich in Englisch, wenn das nicht klappt „notfalls mit Händen und Füßen“, wie Teilnehmer André vom Mercator-Gymnasium sagte.

 

Von elf Schulen
08.10.2011 / Lokales

das duisburger team
43 Schüler machen mit: vom Mercator-Gymnasium und der Emil-Rentmeister-Hauptschule in Hochfeld, der Gesamtschule und dem Max-Planck-Gymnasium aus Meiderich, dem Mannesmann-Gymnasium aus Huckingen, der Aletta-Haniel-Gesamtschule aus Ruhrort, vom Sophie-Scholl-Berufskolleg und dem Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium aus Marxloh, der Realschule Fahrn und Gesamtschule und Berufskolleg Mitte.