Liebe Abiturientinnen und Abiturienten,
12 Jahre Inkubationszeit – jetzt endlich Ausbruch! (Eine Auswahl von Fotos zu den drei schönen feierlichen Anlässen versuchen wir in den kommenden Tagen auf die Homepage zu bringen.)
Wenn man das Mercator-Abimotto 2021 das erste Mal hört, ohne euch, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, zu kennen, kann man es mit der Angst zu tun bekommen: Es klingt nach gefährlicher Vergangenheit und aufziehender Wildheit!
Sieht man sich euer Abitur-Bild dazu an, muss man sehr genau hinschauen, dies möchte ich im Folgenden tun.
Erstens: Es ist kein einfacher maschineller Druck, es wurde in vielen Stunden Arbeit, mit vielen Pinselstrichen selbst gemalt, es ist das Werk vieler Künstlerinnen und Künstler. Zweitens: Es hat unzählige Details und sehr viele Pfade, die man niemals auf einen Blick alle zugleich erfassen kann, es ist sehr komplex und lebenslustig-bunt. Drittens: Es zeigt einen Mercator, der trotz oder vielleicht sogar wegen seiner Maske ungewöhnlich lustig-verschmitzt dem Betrachter zuzuzwinkern vermag.
Fangen wir mit der Maske an! Superheld:innen tragen Maske – natürlich, aber machen wir uns nichts vor, was ihr seit dem 13. März 2020, dem letzten ordentlichen Schultag in NRW, erlebt habt in eurer Schulzeit, gleicht Ausbruch und Verlauf einer Zombie-Apokalypse – im Jahr 2021 sogar mit Gratis-Mutanten-Angriffen inklusive.
Was nach actionreichem Computerspiel klingt, ist mit dem ersten Halbjahr der Qualifikationsphase zur digitalen Distanz-Dauerrealität für euch geworden – Distanz zu Freundinnen und Freunden, zum Sport, zu Hobbies, zur Schule, zu euren Mitschülern und zu euren Lehrern. Was soll danach noch kommen?
Ihr habt den schwarzen Gürtel im Hygieneplan! Wenn ihr das durchgestanden habt, was kann euch auf diesem großen ganzen Planeten in Zukunft eigentlich noch Angst einjagen? Die einfache und zutreffende Antwort darauf lautet: Absolut rein gar nichts!
Kommen wir zu den vielen Farben und Strukturen eures Bildes, mithin eurer Schulzeit: Ihr habt diese Schule als Jahrgang in sehr vielen Bereichen geprägt und lebensfrohe Farben in unser Schulleben gebracht, um nur einige Stichworte zu nennen: Die künstlerischen Elemente beim Festakt Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage (das letzte große Fest an unserer Schule kurz bevor die Welt begann Kopf zu stehen), liebevoll gepflegte Instagram-Stories, engagierte SV-Arbeit, Schulfilme, die das Mercator-Gymnasium von seiner besten, freundlichsten Seite zeigen. Wenn man allein zählt, wie oft euer Jahrgang ganz oder in Teilen auf unserer Homepage zu finden ist, hat man eine ungefähre Maßzahl dafür, wie tief die Spuren sind, die ihr hier hinterlasst. Im Namen der Schulgemeinschaft darf ich sagen: Vielen Dank für jede einzelne dieser farbenfrohen Spuren!
Ein Wort zu den vielen Stunden Arbeit, den unzähligen Pinselstrichen eures Bildes, also einem Werk vieler geduldiger, gut organisierter Künstler: Ihr habt unglaublich gute, effektive Organisation unter Beweis gestellt: Ich kenne keinen Abitur-Jahrgang der im Vorfeld so viele elektronische Abfrageformular versendet hat zu Abi-Motto-Vorschlägen, Abizeitung-Auflagestärke, Abi-Pulli-Größen, Abi-Feier, Abi-Begleitung. Wir überlegen wirklich als Schule das Konzept in unseren Alltag zu übernehmen: Wie einfach wäre die Organisation des neuen Schuljahres, wenn wir im Vorfeld eine Abfrage zur Anzahl gewünschter Lehrer:innenkonferenzen machten oder auch Mails aus dem Schulministerium: „Wie viele Corona-Mails möchten Sie im Schuljahr 2021/22 aus dem Schulministerium erhalten?“ A) Keine; B) Keine unverständlichen; C) Bitte ausschließlich solche, die nach 22 Uhr verfasst werden. 🙂
Stichwort Geduld: Wenn man so will, gleicht eure Schulzeit in den letzten anderthalb Jahren einem einzigen Marshmallow-Test. Das ist der Name eines psychologischen Experiments, mit dem man in den 1970er Jahren die Fähigkeit zur Geduld und zum Wartenkönnen auf Belohnungen bei Kindern untersucht hat. Was fand man dabei heraus?
Alle Kinder, die bei diesem Test erfolgreich abschnitten (die also am längsten auf ihre Belohnungen, nämlich einen versprochenen weiteren Marshmallow, warten konnten) waren auch Jahre später noch als Erwachsene überdurchschnittlich erfolgreich im Beruf, überdurchschnittlich emotional stabil, überdurchschnittlich glücklich in ihren sozialen Beziehungen – das alles wünschen wir euch in überdurchschnittlichem Maße!
12 Jahre Inkubationszeit – wie lange ihr auf immer wieder Anderes gewartet habt! Auf erträgliche Inzidenzwerte, auf sichere Zusagen, auf euren Abistreich, auf eine planbare, eine durchführbare Abifeier. Meinen tiefen Respekt dafür, dass ihr auch in den dunkelsten Wochen dieses Winters und Frühjahrs offenbar nie die Hoffnung verloren habt, dass sich alles zum Guten wenden wird, dass beispielsweise eine Abifeier so, wie ihr sie euch vorgestellt habt, möglich ist! Meinen Dank dafür, weil dies auch unser Kollegium, das ganz, ganz großartige Arbeit insbesondere auch in diesen Jahrgang gesteckt hat, mental bei der Stange gehalten hat. Letzter Beweis: Die gestrigen Feierlichkeiten und die vielen, vielen glücklichen auch Lehrer:innen-Gesichter…. und das lag definitiv nicht an dem durch euch freundlicherweise zu Dienstbeginn bereit gestellten Corona-Bier!
Vorletzte Beobachtung: Wir sehen auch dies im Mercator-Bild: Gerhard Mercator erscheint hier in schwarz-weiß! Und schwarz- weiß sind bekanntlich nur Bilder der Vergangenheit: Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, unsere gemeinsame Schulzeit liegt nun hinter euch – ihr seid jetzt Mercator-Ehemalige. Ihr dürft so zum Beispiel auch nun in jedem Jahr am zweiten Sonntag im November den Mercator-Ehemaligen-Treff offiziell besuchen. Erfahrungsgemäß braucht es eine gewisse Zeit bis man seine Schule nach seinem Abschluss freiwillig wieder betreten will, das ist normal. Wenn es so weit ist, freuen wir uns auf einen Abiturjahrgang, der noch mehr Geschichten als jetzt zu erzählen weiß, Geschichten vom Leben, vom Lieben, vom Lachen – Geschichten vom kleinen und großen „Ausbruch“ von vermeintlich sicher „vorgezeichneten“ Pfaden, aus vermeintlich bezwingender Realität!
Bis dahin: Passt bitte gut auf Euch auf, behaltet Euren Sinn für die Häufigkeit von Situationskomik und „zwinkernder“ Lebensfreude bei, in all dem was ihr tut, und das wird eine ganze Menge sein – dessen sind wir, meine Kolleginnen und Kollegen, bei jedem Einzelnen und jeder Einzelnen von Euch absolut sicher.
Kommen wir nun zum letzten Element dieses Bildes, dem Element, das man nur indirekt wahrnimmt, zu der Leinwand, die alle Farben und Formen trägt und damit das Entstehen des Gesamtbildes erst ermöglicht hat. Am heutigen Tage darf ein ganz gewichtiger Glückwunsch nicht fehlen – und dieser geht an Sie, liebe Eltern! Sie haben in diesen vielen Jahren eine große Verantwortung getragen und direkt wie indirekt das Schulleben ihrer Kinder getragen und begleitet. Auch Sie sind zu Recht heute stolz auf diesen Abiturjahrgang, stecken hierin doch viel Kraft, Nerven, Liebe! Sie werden trotzdem weiterhin diese Verantwortung spüren und weiter tragen. Unsere schulische Verantwortung für diesen Abiturjahrgang endet nun formal hier…
… so ziemlich genau 120 Jahre nach dem 1. Schultag am Mercator-Gymnasium und nach 12 Jahren Inkubationszeit könnt ihr so stolz auf euch sein.
Von ganzem Herzen Glückwunsch zum bestandenen Abitur 2021!
Stellvertretend für Kollegium und die Mitarbeiter:innen des Mercator-Gymnasiums
Wibke Harnischmacher, Schulleiterin
Informationen vom 18.06.21, 18 Uhr
Liebe Schulgemeinschaft, insbesondere lieber Abiturjahrgang 2021!
Alles steht bereit – wir freuen uns sehr über den heutigen gelungenen Auftakt zur morgigen hochoffiziellen Feier zur Ausgabe der Abiturzeugnisse!
Am Samstag, 19. Juni, erfolgt die feierliche Ausgabe der Abiturzeugnisse, in der Zeit von 10 Uhr bis ca. 12:30 Uhr auf dem Schulhof des Hauptgebäudes.
Hier noch einmal die Rahmendaten zur Organisation und zum Hygienekonzept der Veranstaltung, die wir mit etwa 300 Personen in Präsenz veranschlagen. Jede/r Abiturient/in hat die Möglichkeit, zwei Begleitpersonen mitzubringen. (Ein link zur Youtube-Übertragung im live-stream ist heute an die Jahrgangsstufe durch Herrn Dr. Hildebrandt versandt worden – hierüber können hoffentlich alle Familienangehörige und Freunde der Veranstaltung beiwohnen).
Vorbereitung:
An dem Tag wird es voraussichtlich warm und sonnig werden.
Die Veranstaltung wird bis ca. 12:30 Uhr dauern. Die Sonne wird ab etwa 11 Uhr den Hof komplett bescheinen. Wir halten für jede Person am Platz Wasser zur Erfrischung bereit (leere Flaschen werden bitte in die bereitstehenden blauen Säcke geworfen, die ausschließlich für die Pfandflaschen vorgesehen sind). Wenn Sie einen Sonnenhut oder Sonnenschirm mitbringen, bietet dies sicher zusätzlichen Sonnenschutz.
Parken:
Bitte nutzen Sie den Hof des Nebengebäudes und den Bereich rund um das Schulgebäude.
Einlass:
Es herrscht die Pflicht, medizinische Masken zu tragen.
Ein Einlass ist nur möglich mit dem Nachweis eines negativen Bürgertergebnisses (nicht älter als 48 h) oder mit dem Nachweis einer vollständigen Immunisierung (durch Impfung – 14 Tage nach der letztnötigen Dosis – oder durch Genesung – 28 Tage nach Erkrankung)
Die Kontrolle erfolgt an den drei nutzbaren Eingängen des Tages:
a) Haupteingang mit direktem Weg zum Schulhof,
b) Schulhofzugang von der Dickelsbachstraße,
c) Schulhofzugang zwischen Hauptgebäude und Nebengebäude.
Wir bitten um gleichmäßige Nutzung aller Eingänge, damit es nicht zu Stauungen kommt.
Beginn:
Jede/r Abiturient/in hat die Möglichkeit, zwei Begleitpersonen mitzubringen.
Jede feste Dreiergruppe (Familie o. ä.) sitzt für die Dauer der Veranstaltung nebeneinander und im Abstand von 1,5 m von der nächsten Gruppe.
Es herrscht freie Platzwahl; einmal eingenommene Plätze werden vom Team „Sitzplan“ erfasst. Eine Änderung ist nicht nach Registrierung leider nicht mehr möglich.
Toilettenregelung:
Geöffnet sind die die Außentoiletten (auf dem Hof des Nebengebäudes).
Schluss der Veranstaltung:
Um den Arbeitsaufwand im Abbau für jeden von uns so gering wie möglich zu halten, bitten wir jedes Mitglied des Abiturjahrgangs und jede(n) Besucher(in) ihren Stuhl am Ende der Veranstaltung in die Aula zu bringen.
Sollten individuelle körperliche/gesundheitliche Beeinträchtigungen dies verhindern, so sprechen Sie uns bitte an.
Vielen Dank; wir freuen uns auf eine schöne, gemeinsame Feier!
Ha/He/Ke mit dem Kollegium des Mercator-Gymnasiums