Gemeinsam vor Infektionen schützen
Belehrung für Eltern und sonstige Sorgeberechtigte durch Gemeinschaftseinrichtungen, gemäß § 34 Abs. 5 Satz 2 Infektionsschutzgesetz
(Quelle mit Verfügbarkeit in 7 weiteren Sprachen: Robert Koch-Institut.)
Unsere gebündelten Informationen zu Gesundheit, Hygiene, Sicherheit in Corona-Zeit finden sich hier:
Sicherheit und Hygieneschutz für den Unterricht in Corona-Zeiten am Mercator-Gymnasium.
In Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen oder Ferienlagern befinden sich viele Menschen auf engem Raum. Daher können sich hier Infektionskrankheiten besonders leicht ausbreiten.
Aus diesem Grund enthält das Infektionsschutzgesetz eine Reihe von Regelungen, die dem Schutz aller Kinder und auch des Personals in Gemeinschaftseinrichtungen vor ansteckenden Krankheiten dienen. Über diese wollen wir Sie hiermit informieren.
Gesetzliche Besuchsverbote
Das Infektionsschutzgesetz schreibt vor, dass ein Kind nicht in den Kindergarten, die Schule oder eine andere Gemeinschaftseinrichtung gehen darf, wenn es an bestimmten Infektionskrankheiten erkrankt ist oder ein entsprechender Krankheitsverdacht besteht. Diese Krankheiten sind in der Tabelle 1:
Besuchsverbot von Gemeinschaftseinrichtungen und Mitteilungspflicht der Sorgeberechtigten bei Verdacht auf oder Erkrankung an folgenden Krankheiten
- Cholera
- Mumps
- Diphtherie
- Paratyphus
- Enteritis durch enterohämorrhagische E-Coli (EHEC)
- Pest
- virusbedingtes hämorrhagisches Fieber
- Poliomyelitis (Kinderlähmung)
- Haemophilus influenzae Typ b-Meningitis
- Röteln
- Impetigo contagiosa (ansteckende Borkenflechte)
- Scharlach oder sonstigen Streptococcus pyogenes-Infektionen
- infektiöser, das heißt von Viren oder Bakterien verursachter, Durchfall und /oder Erbrechen (gilt nur bei Kindern vor dem 6. Geburtstag)
- Shigellose (bakterielle Ruhr)
- Keuchhusten
- Skabies (Krätze)
- Kopflausbefall (wenn die korrekte Behandlung noch nicht begonnen wurde)
- Typhus abdominalis
- ansteckungsfähige Lungentuberkulose
- Virushepatitis A oder E
- Masern
- Windpocken (Varizellen)
- Meningokokken-Infektionen
Bei einigen Infektionen ist es möglich, dass Ihr Kind die Krankheitserreger nach durch-gemachter Erkrankung (oder seltener: ohne krank gewesen zu sein) ausscheidet. Auch in diesem Fall können sich Spielkameraden, Mitschüler/-innen oder das Personal anstecken. Nach dem Infektionsschutzgesetz ist deshalb vorgesehen, dass die „Ausscheider“ bestimmter Bakterien nur mit Zustimmung des Gesundheitsamtes und unter Beachtung der festgelegten Schutzmaßnahmen wieder in eine Gemeinschaftseinrichtung gehen dürfen, vgl. Tabelle 2:
Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen nur mit Zustimmung des Gesundheitsamtes und Mitteilungspflicht der Sorgeberechtigten bei Ausscheidung folgende Krankheitserreger
- Cholera-Bakterien
- Shigellenruhr-Bakterien
- Diphtherie-Bakterien (Toxin bildend)
- enterohämorrhagische E-Coli (EHEC)
- Salmonella Typhi und Paratyphi
Bei manchen besonders schwerwiegenden Infektionskrankheiten muss Ihr Kind bereits dann zu Hause bleiben, wenn eine andere Person bei Ihnen im Haushalt erkrankt ist oder der Verdacht auf eine dieser Infektionskrankheiten besteht, vgl. Tabelle 3:
Besuchsverbot und Mitteilungspflicht der Sorgeberechtigten bei Verdacht auf oder Erkrankung an folgenden bei einer anderen Person in der Wohngemeinschaft
- Cholera
- Paratyphus
- Diphtherie
- Pest
- Enteritis durch enterohämorrhagische E-Coli (EHEC)
- Poliomyelitis (Kinderlähmung)
- virusbedingtes hämorrhagisches Fieber
- Röteln
- Haemophilus influenzae Typ b-Meningitis
- Shigellose (bakterielle Ruhr)
- ansteckungsfähige Lungentuberkulose
- Typhus abdominalis
- Masern
- Virushepatitis A oder E
- Meningokokken-Infektionen
- Windpocken (Varizellen)
- Mumps
Natürlich müssen Sie die genannten Erkrankungen nicht selbst erkennen können. Aber Sie sollten bei einer ernsthaften Erkrankung Ihres Kindes ärztlichen Rat in Anspruch nehmen (z.B. bei hohem Fieber, auffallender Müdigkeit, wiederholtem Erbrechen, Durchfällen und anderen ungewöhnlichen oder besorgniserregenden Symptomen). Ihr/-e Kinderarzt/-ärztin wird Ihnen darüber Auskunft geben, ob Ihr Kind eine Erkrankung hat, die einen Besuch einer Gemeinschaftseinrichtung nach dem Infektionsschutzgesetz verbietet.
Gegen einige der Krankheiten stehen Schutzimpfungen zur Verfügung. Ist Ihr Kind ausreichend geimpft, kann das Gesundheitsamt darauf verzichten, ein Besuchsverbot auszusprechen.
Mitteilungspflicht
Falls bei Ihrem Kind aus den zuvor genannten Gründen ein Besuchsverbot besteht, informieren Sie uns bitte unverzüglich darüber und über die vorliegende Krankheit. Dazu sind Sie gesetzlich verpflichtet und tragen dazu bei, dass wir zusammen mit dem Gesundheitsamt die notwendigen Maßnahmen gegen eine Weiterverbreitung ergreifen können.
Vorbeugung ansteckender Krankheiten
Gemeinschaftseinrichtungen sind nach dem Infektionsschutzgesetz verpflichtet, über allgemeine Möglichkeiten zur Vorbeugung ansteckender Krankheiten aufzuklären.
Wir empfehlen Ihnen daher unter anderem darauf zu achten, dass Ihr Kind allgemeine Hygieneregeln einhält. Dazu zählt vor allem das regelmäßige Händewaschen vor dem Essen, nach dem Toilettenbesuch oder nach Aktivitäten im Freien.
Ebenso wichtig ist ein vollständiger Impfschutz bei Ihrem Kind. Impfungen stehen teilweise auch für solche Krankheiten zur Verfügung, die durch Krankheitserreger in der Atemluft verursacht werden und somit durch allgemeine Hygiene nicht verhindert werden können (z.B. Masern, Mumps und Windpocken). Weitere Informationen zu Impfungen finden Sie unter: www.impfen-info.de. Wichtig: Ab dem kommenden Schuljahr 2020/21 ist ein vollständiger Nachweis der Masernschutzimpfung (oder der ärztlicher Nachweis der bereits durchlittenen Krankheit) gesetzlich vorgeschrieben. Bitte informieren Sie sich hier: https://www.masernschutz.de/.
Sollten Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihre/n Haus- oder Kinderarzt/- ärztin oder an Ihr Gesundheitsamt. Auch wir helfen Ihnen gerne weiter.
Dr. Wibke Harnischmacher, Schulleiterin (Stand: 01.08.2022)