oder warum Nagellack auf einer einsamen Insel sehr hilfreich ist
Sonntagmorgen, 8.30 Uhr. Am Duisburger Bahnhof stehen 25 verschlafene Schülerinnen und Schüler der Klassen 6 bis 12 nebst 2 verzweifelten Lehrerinnen vor tückischen Ticketautomaten, um den Weg zur Xantener Südsee und dem SV- Seminar 2013 anzutreten.
Nachdem die erste Hürde genommen und jeder mit der passenden Fahrkarte versehen war, lagen eineinhalb Tage mit großen Zielen und Plänen vor uns, die wir mit Spannung und Vorfreude erwarteten. Nach einer knappen Stunde erreichten wir den Bahnhof Xanten und kurz darauf die Jugendherbere. Im Marienbaum, unserem Seminarraum, erarbeiteten wir mit der Unterstützung eines ehemaligen Schülers und aktivem Mitglieds der SV die Tagesordnungspunkte. Dabei planten wir alle anstehenden Veranstaltungen wie Halloween, das Sommerfest, Karneval, Valentinstag und entwickelten neue Ideen und Projekte. Aufgaben wurden verteilt, detaillierte Pläne aufgestellt und erste Anschreiben aufgesetzt.
Ebenso wurden rechtliche Grundlagen und Fragen der SV-Arbeit thematisiert und bearbeitet, das System der SV-Wahl überarbeitet und Anträge an die Schule formuliert. Ein weiterer Punkt was das Erscheinungsbild, die Rolle und das Auftreten der SV und damit verbunden der Wunsch nach einer Erweiterung des sozialen Engagements. Hier fanden sich schnell neue Ideen und Möglichkeiten, die ausgiebig diskutiert und geplant wurden.
Übungen zur Rhetorik waren für den frühen Abend geplant, und sollten das freie und spontane Reden bzw. die kommunikativen Fähigkeiten gerade der Jüngeren fördern. Wenngleich die Arbeitsatmosphäre von Anbeginn an äußerst harmonisch und von einer großen Kooperationsbereitschaft und einem sozialen Miteinander geprägt war, so zeigte sich nun umso deutlicher, wie die heterogene Gruppe miteinander harmonierte. So mussten wir unvorbereitet und spontan zum Beispiel glaubhaft erklären können, warum wir eine unendlich große Portion Currywurst mit Pommes und eine Mikrowelle, Sand, Nagellack, Skier, Apfelsaft, Lippenpflege oder einen Mixer mit auf eine einsame Insel mitnehmen würden. Neben bühnenreifen Vorstellungen wurde doch recht schnell deutlich, worin rhetorische Fähigkeiten bestehen und was man in verschiedenen Gesprächssituation beachten sollte. Für ein Paar Chips und Getränke nahmen einige am Abend einen zweieinhalb Stunden langen Fußmarsch in klirrender Kälte auf sich, während andere den Abend mit Fußball, Tischtennis, fernsehen oder Spielen verbrachten. Für einen kleinen Mitternachtssnack wurde das Pizzataxi gerufen, das so einige Überraschungen bereit hilft. Montagmorgen kamen doch einige recht langsam aus dem Bett, nach einem stärkenden Frühstück wurden die Zimmer aufgeräumt und wir trafen uns zum letzten Mal im Seminarraum zu einer Abschlussrunde Rhetorik, die der ersten in nichts nachstand und zu einem lehrreichen und sehr lustigen und zufriedenen Abschluss des Seminars führte. Während in Duisburg tiefer Schnee lag, blickten wir höchst zufrieden auf eine winterliche Landschaft und eine im Tau liegende Südsee, ein erfolgreiches und schönes Seminar 2013.
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