Mercator-Schüler zeigen Grusical einen Abend vor Halloween

Grusical
Alles ist Marke Eigenbau: Die Geschichte, die Kostüme. Die Schüler haben großen Spaß. Foto: Stephan Eickershoff

WAZ Logo Wie geht es einem Gespenst, bevor es eine Geisterprüfung bestanden hat? Darum dreht sich die selbst geschriebene Geschichte von „Marielle“, die die Lehrer des Mercator-Gymnasiums mit ihren Schülern entwickelt haben. Am Donnerstagabend wird’s ganz schön schaurig.
Marielle trauert. Grau und ein wenig unscheinbar spukt sie seit über 500 Jahren durch ihre Schlossruine. Erst mit bestandener Gespenster-Prüfung wäre sie ein echter Geist, mit weißem Strahlen und allem Drum und Dran. Doch dafür muss sie bis zur Halloween-Nacht die Sonne einfangen. Wie soll das funktionieren? Ohne ihre tierischen Freunde kann das unmöglich funktionieren. Das ist die Geschichte von „Marielle – Das Grusical“.

Was es mit dem Kürbis auf sich hat
Die Geschichte des Gespenstes und ihren freundlichen Waldbewohnern kommt am Donnerstagabend im Mercator-Gymnasium zur Aufführung – und zwar als Grusical. Das spukige Singspiel haben sich Musiklehrer Thomas Fligge und seine Frau Heike ausgedacht. Lehrer Fligge unterrichtet am Mercator-Gymnasium Musik und evangelische Religion und leitet mit seiner Frau zum zweiten Mal die Musical-AG. „Wir wollen die Bräuche, auf die dieses Fest zurückgeht, den Kindern erklären. Sie sollen zum Beispiel erfahren, was es mit den Kürbis-Geistern auf sich hat“, führt er aus. Der Kürbis-Kult gehe auf Jack O’Lantern zurück, der einst den berühmten Pakt mit dem Teufel einging und bitter dafür bezahlte.
Die Geschichte wird immer wieder mit Songs aufgepeppt, die Thomas Fligge geschrieben hat, die Dialoge stammen aus der Feder von Heike. „Wir können dem ganzen Halloween-Stoff etwas abgewinnen, wenn die Kinder daran Spaß haben“, meinen die Fligges. Und die Kinder haben sichtlich Spaß. Das Angebot ist für Schulkinder von der sechsten bis zur neunten Klasse gedacht. Alina Bolen ist in der neunten Klasse und spielt die Rolle der Marielle. „Ich mache zum zweiten Mal bei einer Musical-Aufführung mit, also kenne ich das alles schon“, sagt die 14-Jährige. Ihre Lockerheit wirkt nicht zu dick aufgetragen, denn auf der Bühne bewegt sie sich so souverän, als täte sie sonst nichts anderes. Um sie herum springen in der Geschichte Irrlichter, Werwölfe und natürlich die Tiere aus dem Wald. Marie Wingenter (11) und Malik Lababidi (12) spielen beide mit und sind sich einig: „Theater macht Spaß!“ Nervosität kennen sie nicht und Malik drückt es treffend aus: „So ein bisschen Aufmerksamkeit macht mir nix.“
Die musikalische Begleitung kommt von der Lehrer-Band, die Technik wird freiwillig von Oberstufen-Schülern übernommen und die Kostüme wurden zum großen Teil von den Eltern der Kinder geschneidert. Alles Marke „Eigenbau“.
All dieser Aufwand hat natürlich ein Happy-End verdient. Und dabei hilft Marielle nicht nur der Wert der Freundschaft, sondern auch die Schreckhaftigkeit der Menschen.

Daniel Spliethoff