Mein Jahr in Estland – ein Bericht von Hannah (EF)

Unsere EF-Schülerin Hannah verbringt ein Auslandsjahr in Estland. Was Sie dabei erlebt, berichtet sie uns netterweise hier in Form eines Blogs. Liebe Grüße nach Estland und danke für diesen tollen ersten Eindruck!

 

09. Oktober 2024

Hallo zusammen!

Gerne gebe ich euch einen ersten Überblick über meine bisherigen Erfahrungen in Estland. In der ersten Woche vor meiner Ankunft nahm ich an einem Eingewöhnungscamp teil, in dem ich die Kultur und die Sprache näher kennenlernen konnte. Anschließend zog ich zu meiner Gastfamilie, die aus einer sehr freundlichen Gastmutter, drei Gastgeschwistern sowie zwei Hunden und einer Katze besteht. Ich wohne in einem kleinen Dorf mit etwa 800 Einwohnern, was einen deutlichen Unterschied zu Duisburg darstellt.

Die Schule hier ist strenger als in Deutschland. Der Unterricht ist sehr dialogorientiert, und es gibt spezifische Schulkleidung. Zudem ist das Mittagessen für alle Schüler kostenlos. Ich besuche die 10. Klasse, die mit vielen Aktivitäten verbunden ist. Vor zwei Wochen gab es eine Tradition, bei der die 10. Klässler von den 12. Klässlern in die Oberstufe aufgenommen wurden, was sehr amüsant war.

Die Schule beginnt hier immer am 1. Oktober, und die Sommerferien sind länger als in Deutschland. Viele Menschen sprechen hier Englisch, was sehr angenehm ist. Außerdem profitieren Jugendliche bis zu einem Alter von 19 Jahren von kostenlosen öffentlichen Verkehrsmitteln, was die Fahrt zur Schule erleichtert.

Ein weiterer positiver Eindruck ist die atemberaubende Natur Estlands. Die Landschaft ist geprägt von Wäldern, Seen und Küstenlinien, die einen herrlichen Blick bieten. Besonders die Ruhe und Weite der ländlichen Umgebung gefallen mir sehr. Auch die Kultur ist faszinierend; es gibt viele Feste und Traditionen, die lebendig gehalten werden.

Ein interessanter Aspekt ist, dass die deutsche Kultur hier weiterhin stark präsent ist. Viele Wörter in der estnischen Sprache haben deutsche Wurzeln, was es für mich als deutschen Schüler besonders spannend macht. Die estnische Küche hat mich ebenfalls überrascht. Neben dem hohen Fisch- und Fleischanteil habe ich viele neue Gerichte probiert, wie z.B. “Kohuke” (eine süße Quarkspeise) und verschiedene Brotvariationen. Es ist interessant zu sehen, wie stark die traditionellen Rezepte noch immer in den Alltag integriert sind.

Ich hoffe, dieser Überblick gibt einen guten Eindruck von meiner Zeit hier. Ich melde mich wieder.

Eure Hannah, Jgst. EF

  (meine Gastfamilie und die Klasse 10)