Das Fach Katholische Religionslehre wird am Mercator-Gymnasium durchgängig von Fachlehrern und Fachlehrerinnen unterrichtet, derzeit von Frau Wullhorst (Biologie, Katholische Religion) und Frau Schipper (Deutsch, Geschichte, Katholische Religion).
Claudia Wullhorst / Alina Schipper
In den Klassen 5 und 6 gehen wir den Fragen nach Gott und seinem Sohn Jesus auf den Grund. Wir erkunden die Geschichte und die Bedeutung großer biblischer Persönlichkeiten wie Abraham oder Jona für die damalige, aber auch für unsere heutige Zeit. Auch stellen wir die Frage, wie der Mensch als Geschöpf Gottes auf der Welt leben kann und betrachten den bisherigen Weg der Kirche von ihren Anfängen bis in die Gegenwart. Besonderen Wert legen wir auf Herausstellung der Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen abrahamitischen Religionen anhand der gemeinsamen Wurzeln, der Gottesvorstellungen sowie der religiösen Feste.
In der Mittelstufe steht der Schüler selbst im Mittelpunkt, wenn wir über unsere persönlichen Gottesbilder und den damit verbundenen Umgang mit Religion sprechen. Wir versuchen Antworten auf die Frage nach richtigem Handeln und gemeinsamem Miteinander zu geben, indem wir uns dem Gewissen sowie ethischem Urteilen zuwenden. Immer natürlich in Verbindung mit Gott, der Botschaft Jesu sowie den Propheten der Bibel. Mehr und mehr widmen wir uns auch den Evangelien und ergründen die frohe Botschaft, die sie uns mitteilen. Die Frage nach dem Sinn des Lebens wird ab der 8. Klasse mehr und mehr in den Mittelpunkt des Unterrichts gerückt. Neben den Antworten, die uns die abrahamitischen Religionen darauf geben, werden auch andere Religionsgemeinschaften und fundamentalistische Positionen betrachtet, die immer auch einen Bezugspunkt zur Gegenwart darstellen. Parallel zum Lehrplan Geschichte der Klasse 9 werden die zeitgeschichtlichen Herausforderungen der Kirche thematisiert, die nicht nur die kirchlichen Veränderungen heute, sondern auch im Nationalsozialismus in den Blick nehmen.
In Anknüpfung an die Mittelstufe steht auch in der Oberstufe wieder der Schüler und sein Umgang mit Religion im Fokus, indem der Religionsbegriff sowie die Funktionen von Religion für uns und unsere Gesellschaft ergründet und kritisch hinterfragt werden. In diesem Zusammenhang steht auch immer die Religionskritik, die sich zum einen aus der Naturwissenschaft als auch aus der Philosophie entwickelte. Hier gilt es, sowohl die Gemeinsamkeiten als auch die Zielsetzungen der unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen herauszustellen. Auch der Umgang mit Leid und Tod für jeden persönlich, aber auch mit Blick auf heutige Krisen und gesellschaftliche Umbrüche und die damit verbundene Frage nach der Existenz Gottes wird von den Schülern untersucht, um abschließend eine Betrachtung der Institution Kirche vorzunehmen, die sich den Problemen der Zeit stellt.
Im Rahmen des Katholischen Religionsunterrichts sollen die Schüler somit erkennen, dass jeder Mensch von Gott unbedingt erwünscht ist, und befähigt werden, bei der Gestaltung des Lebens in einer demokratischen und offenen Gesellschaft mitzuwirken.