Ulrike Migdal, Schriftstellerin aus Bochum, erzählt am 28. Februar 2018 den Schülerinnen und Schülern der Oberstufe, wie sie auf die Literatin Ilse Weber gestoßen ist und empfindet anhand von überlieferten Briefen und Gedichten deren Weg zur Zeit des Nationalsozialismus nach: von der beginnenden Ausgrenzung und den Repressionen im Alltag bis hin zur Deportation nach Theresienstadt und dem Tod in Auschwitz im Oktober 1944.
Die 1903 im zu dieser Zeit österreichisch-ungarischen Kaiserreich geborene Ilse Weber schrieb bereits mit 14 Jahren erste jüdische Kindermärchen und kleine Theaterstücke für Kinder. Diese wurden in deutschen, tschechischen, österreichischen und Schweizer Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht. 1930 heiratete sie Willi Weber, mit dem sie zusammen mit ihren Kindern Ende der Dreißiger nach Prag flieht. 1942 wird sie mit dem jüngeren Sohn in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo beide in der Gaskammer von Auschwitz ermordet werden.
Von Ulrike Migdal erschien 2008 der Band „Wann wohl das Leid ein Ende hat“, in dem sie an die im KZ ermordete Dichterin erinnert. 2010 wurde sie mit dem Preis des Deutschen Kulturrats geehrt.