Unsere ehemalige Schülerin Verena Runge hat sich nach ihrem Abitur 2014 für ein Jahr nach Tansania aufgemacht und berichtet regelmäßig über ihr Leben und ihre Arbeit dort.
Der folgende Text ist ein Auszug aus ihrem ersten Bericht vom 2.12.2014.
Ich arbeite in einem Internat für Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung als Lehrkraft.
Die Chuo Cha Walemavu ist nicht groß. Hier leben und arbeiten rund 30 Jugendliche und junge Erwachsene. Zwei junge Männer machen hier eine Schreinerlehre und weitere zwei sind für das Feld und die Tiere verantwortlich. Einige gehen auch ganz normal in die Schule und machen bald ihr A-level.
Intern gibt es nur eine Klasse – meine Klasse! Ich habe knapp 20 Schüler. Die Jüngste ist 15 und die Älteste bereits 31.
Ich wurde super eingearbeitet. Auf meine Frage, wann denn der Unterricht beginnt, gab mir die Schwester, die das Internat leitet, die Antwort: Wann du willst.
Und als ich dann fragte, was ich unterrichten soll, antwortete sie: Was du willst.
Ich habe mich für Mathe und Englisch entschieden. Meine Vorgänger haben es genau so gemacht und mehr lässt auch die Sprache im Moment nicht zu.
Aber meine Situation als „Lehrer“ war schwerer als zunächst gedacht. Die Lernstände der Schüler sind extrem unterschiedlich. Die einen können weder lesen noch richtig schreiben und die anderen langweilen sich schnell.
Ich habe die Klasse nun in zwei Gruppen aufgeteilt und unterrichte parallel unterschiedliche Aufgaben.
Mir macht der Job wirklich Spaß. Die Klasse ist aber auch einfach super. Ein Traum für jeden deutschen und wahrscheinlich auch tansanischen Lehrer. Die Schüler schreiben immer fleißig mit und nach dem Unterricht fragen sie neugierig, was es denn morgen zu lernen gibt.
Der ausführliche Reisebericht ist nachzulesen in der aktuellen Hackbrett-Ausgabe!