Frühstudium
Duisburg. 42 Schüler aus Duisburg und anderen Teilen des Ruhrgebiets sowie vom Niederrhein nahmen im Wintersemester am Frühstudium der Uni Duisburg-Essen teil. 15-Jährige schrieb eine 1,0.
Diese Jugendlichen sind wissensdurstig und lassen sich vom Schulstress nicht aus der Ruhe bringen: 42 Schüler aus Duisburg und anderen Teilen des Ruhrgebiets sowie vom Niederrhein nahmen im vergangenen Wintersemester am Frühstudium der Universität Duisburg-Essen (UDE) teil. Sie belegten Veranstaltungen und erwarben schon Credit Points für ein künftiges Studiums – mit teils beeindruckenden Ergebnissen. Jetzt bekamen sie ihre Zertifikate.
Bestnote mit 15 Jahren
Die jüngsten Teilnehmer haben das 23. Frühstudium der Uni wörtlich genommen und schnupperten bereits mit 15 Jahren Uni-Luft. Die meisten waren jedoch etwas älter, besuchen derzeit die zehnte oder elfte Klasse. Besonders beliebt waren Fächer wie Medizin, Mathe und Psychologie, weiß Isabell van Ackeren, Prorektorin für Studium und Lehre. „Das hat sich wenig verändert. Auch früher waren diese Fächer stark nachgefragt“, sagt sie.
Ganz besonders hervorgestochen ist die 15-jährige Hannah vom Oberhausener Freiherr-vom-Stein-Gymnasium. Sie nahm an einer Vorlesung zu klinischer Psychologie teil und schrieb auch die Klausur mit. Ergebnis: 1,0. „Ich interessiere mich einfach sehr für Psychologie und kann mir gut vorstellen, später in diesem Bereich zu arbeiten“, erklärt Hannah. Durch ihr Interesse war sie nicht ganz unvorbereitet: Sie liest viel zum Thema und hat auch schon ein entsprechendes Praktikum absolviert.
Insgesamt waren auch 13 Duisburger unter den Teilnehmern. Vecihe (18) und Dilara (17) vom Mercator-Gymnasium besuchten zusammen eine Vorlesung der Human-Genetik. Die beiden Freundinnen wollen später Medizin studieren. „Ich fand es toll, einmal Einblick ins Studienleben zu bekommen und hatte großen Spaß bei der Vorlesung“, sagt Dilara. Vecihe stimmt zu und sagt, dass Schule und Uni keinen zusätzlichen Stress bedeuteten:. „Es war sehr spannend. Daher hat mir der Aufwand nichts ausgemacht.“
Punkte werden angerechnet
Isabell van Ackeren betont, dass es das Ziel ist, den Schülern eine Orientierung zu bieten. „Die Jugendlichen können sehen, ob sie Spaß an einem bestimmten Fach haben und lernen auch die Abläufe in der Uni kennen“, sagt sie. „Das erleichtert die Entscheidung enorm.“
Damit nicht genug: Wer sich nach dem Abitur für ein Studium entscheidet, kann sich die entsprechenden Credit-Points anrechnen lassen. Und da macht sich eine 1,0 als erste Note beim Studien-Start doch gar nicht schlecht.
Dennis Bechtel