06.07.2012 /
Ann-Kathrin Seidel
Zum 500. Geburtstag seines Namensgebers Gerhard Mercator hat sich das Mercator-Gymnasium etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Ein Stück, das seinen Namen trägt – und sein Leben zeigt. Uraufführung des Musicals unter der Leitung der Komponisten Thomas und Heike Fligge war am Mittwochabend in der Aula der Schule.
Schülerinnen und Schüler, die beim Stöbern im Keller für ein Projekt über Gerhard Mercator einen hoch entwickelten Computer finden, der fast schon Magisches beherrscht: historische Persönlichkeiten in die Gegenwart holen – das ist die Idee der Musical-Inszenierung. So lernen die Schüler Mercator ganz persönlich kennen: als abenteuerlustiges Kind, verliebten Jüngling, während seiner Haft im Zuge der Inquisition und schlussendlich als älteren Mann, der auf sein bewegtes Leben zurückblicken kann.
Der Vorhang fällt und die Menge applaudiert dieser gelungenen Vorstellung, die von Gerhard Mercator so viel mehr gezeigt hat, als jedes staubige Buch einem erzählen könnte. Die Geschichte „greifbar“ zu machen, „lebendig“, das war das Ziel, das sich die Schülerinnen und Schüler der Klassen sechs bis neun gesetzt hatten. Und sie dürfen am Ende des Abends mit Fug und Recht behaupten, dies auch erreicht zu haben.
Das Musical bot allen Zuschauern eine gelungene Mischung aus Kultur und Unterhaltung und setzte dort an, wo die Geschichtsschreibung aufhört. Leicht entführten die Musik und das Schauspiel auf der Bühne den Beobachter in die faszinierende Welt des Forschers und ließen tief blicken, nicht nur in das Genie, sondern auch in den Menschen.